MITGETEILT

Aktuelles aus den Klöstern

Generalkapitel 2024

 

„Dynamische Treue“

Behalten, beenden, beginnen

Generalkapitel der Österreichischen Benediktinerkongregation

 

Vom 20. bis 24. Oktober 2024 tagte im Stift Göttweig das ordentliche Generalkapitel,

an dem die Äbte und Konventualprioren, die Delegierten und Projektpaten als Vertreter der Klöster teilnahmen.

Grundsätzlich ging es in den Beratungen um die Zukunft der Klöster, wie die Benediktiner in der heutigen kirchlichen wie gesellschaftlichen Situation ihre Berufung leben, Berufungen finden und seelsorglich wirken können.

Prof. Martin Dürnberger referierte über die Zeichen der Zeit und stellte mit „Resonanz, Resilienz und Reduktion“ drei Leitbegriffe vor, die unsere Zeit kennzeichnen.

In einer Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Politik, Kultur, Kirche und Wissenschaft wurde die Gastfreundschaft, die Offenheit für die existentiellen Fragen und das Suchen nach Antworten sowie das Erzählen von Gotteserfahrungen als Erwartungen an die Klöster formuliert.

Abtprimas Jeremias Schröder berichtete über die Erneuerung der Klöster in kleinen Gemeinschaften und über die Aufgaben der Kongregationen in Zukunft.

Die Nachhaltigkeitsprojekte wurden ausgewertet, zu denen sich die Klöster beim letzten Generalkapitel verpflichtet haben.

Schließlich wurden der Abtpräses, das Präsidium und wichtige Ämter in der Kongregation neu gewählt.

 

P. Bruno Niederkrotenthaler verstorben

 

 

Angekündigt

Veranstaltungen

2024 feiert man im Stift Admont das 950-jährige Bestehen.

Statt einer großen Veranstaltung wird sich der Festakt über das ganze nächste Jahr erstrecken.

 

„Ich bin demütig stolz, dass am Beginn unserer Hausgeschichte eine Frau steht“, sagt Abt Gerhard Hafner, „denn in einer von Männern dominierten Weltgeschichte hat Gott für unser Stift Admont eine Stifterin ausgewählt.“ Die Gräfin von Friesach-Zeltschach, besser bekannt als die Heilige Hemma von Gurk, ist in die Geschichte eingegangen. Als eine der reichsten Frauen ihrer Zeit hat sie ihr Vermögen für soziale Zwecke verwendet. Ihrem Willen, ein Kloster zu stiften, ist Erzbischof Gebhard von Salzburg 1074 mit der Gründung des Benediktinerstiftes Admont nachgekommen. 2024 liegt dies nun 950 Jahre in der Vergangenheit.

 

 

 

Vorgestellt

Abtei Tororo in Uganda: Wir helfen beim Bau der PV Anlage und bei der Wiederfaufforstung

Der E-Fonds der Österreichischen Benediktinerkongregation

Eingerichtet zur Unterstützung der nach 1989 wieder auflebenden christlichen Gemeinschaften im sowjetisch beherrschten Europa, unterstützt der „E-Fonds“ heute benediktinische Projekte, deren Träger bei der Finanzierung auf Unterstützung von außen angewiesen sind.

Jedes der 14 Benediktinerklöster zahlt einen angemessenen Beitrag in diesen Fonds ein, dessen Mittel auf Antrag durch die Äbtekonferenz einzelnen Vorhaben zur Verfügung gestellt werden. Nutznießer sind überwiegend Klöster in Europa, Asien und Afrika, die entweder Infrastrukturmaßnahmen für das eigene Haus planen oder größere Projekte für die örtliche Bevölkerung entwickelt haben.

So hat der E-Fonds in den letzten Jahren Projekte zur Stromerzeugung und zur Wasserversorgung, aber auch die Wiederaufforstung verödeter Gebiete finanziert.

 

 

 

 

 

Die Benediktiner Klöster

14 Klöster in Österreich

In Österreich leben ungefähr 360 Benediktiner. Ihre Lebensordnung richtet sich nach der Mönchsregel des hl. Benedikt, die im 6. Jahrhundert entstanden ist und dem europäisch-abendländischen Kulturbereich wesentliche Impulse vermittelt hat.

Die Tradition der österreichischen Benediktinerklöster reicht viele Jahrhunderte zurück. Der jeweiligen Zeit angemessen haben sie versucht das ORA et LABORA et LEGE (bete und arbeite und lies) der Ordensregel zur verwirklichen.

Auch heute sind die Benediktinerstifte Österreichs bemüht auf dem Boden der Tradition und entsprechend der Herausforderung der Gegenwart, der Frage nach Gott und dem menschlichen Dasein eine konkrete Antwort zu geben. Das klösterliche Leben will eine echte Alternative zu den heute üblichen Lebensweisen anbieten.

Jedes Kloster will ein Ort der Gottesbegegnung sein. So ist GOTT SUCHEN die erste Forderung, die der Mönchsvater Benedikt an seine Schüler stellt. Die Benediktinerklöster wollen diese Erfahrung der Gottsuche aber auch teilen mit jenen, die ihnen begegnen als Gast, Schüler, Tourist, Geschäftspartner ... und Internetsurfer.

„Ich bin Benediktiner,
damit ich …“

Oft gestellte Fragen & Antworten

Wie wird man heute Benediktiner?

Zuerst muss man die Gemeinschaft eines konkreten Klosters näher kennen lernen. Dies kann durch mehrere Aufenthalte als Gast geschehen. Grundsätzlich muss man für den Eintritt ins Kloster das 18. Lebensjahr vollendet haben. Wünschenswert wäre es, wenn man zumindest die Matura oder eine abgeschlossene Berufsausbildung in die Gemeinschaft mit einbringen könnte. Der Eintritt in ein Kloster sieht wie folgt aus: Hat man sich dann entschieden in ein bestimmtes Kloster einzutreten, so folgt ein ca. sechsmonatiges Postulat, bei dem man die Mitbrüder näher kennen lernen kann. Darauf folgt das genau ein Jahr lang dauernde Noviziat. Im Postulat und Noviziat wird man von einem Novizenmeister geistlich begleitet und auf das Leben als Mönch vorbereitet.
Nach diesem Jahr steht dann die Abstimmung zur dreijährigen zeitlichen Profess durch die Brüder an. In diesen drei Jahren übt man sich weiter in das Gemeinschaftsleben ein und übernimmt schon einige Dienste für die Gemeinschaft oder beginnt ein Studium / Ausbildung. Die feierliche Profess ist dann der eigentliche Beginn des klösterlichen Lebens.

Was ist die Österreichische Benediktinerkongregation und was unterscheide die einzelnen Klöster?

Die Österreichische Benediktinerkongregation ist kirchenrechtlich eine Verbindung von Klöstern in Österreich. Sie stellt eine Vernetzung der einzelnen Häuser dar. Die Äbte und Delegierten der einzelnen Klöster wählen den Abtpräses und seine Assistenten. Auch das Studienhaus für Benediktiner und andere Ordensleute in Salzburg, dass so genannte „Kolleg St. Benedikt“, wird von der Österreichischen Benediktinerkongregation geführt.
Jedes Kloster hat seinen eigenen Schwerpunkt: bei einem ist es die Schule, bei anderen die Pfarrseelsorge, weiters der Tourismus, die Sorge um Gäste oder eine andere Tätigkeit. Aber alle Klöster vereint spirituell die Regel des hl. Benedikt und ihre Auslegung in den Satzungen der Österreichischen Benediktinerkongregation.

Wie sieht der Tagesablauf im klösterlichen Alltag aus?

Jeder klösterliche Alltag ist geprägt durch einen bestimmten Rhythmus von Gebet, Arbeit und geistlicher Lesung. Das Lob Gottes in der Feier der Stundenliturgie ordnet unseren Klosteralltag und gibt unserem Leben Sinn und Orientierung. Es nimmt den ersten Platz in unserem Tagesablauf ein. Die einzelnen Gebetszeiten unterscheiden sich in den unterschiedlichen Klöstern durch die Uhrzeit minimal und sind abhängig von den jeweiligen Arbeitsfeldern: Vigilien und Laudes – Morgenlob zum Beginn des neuen Tages Arbeit in den unterschiedlichen Aufgabenfeldern Sext – In der Mitte des Tages inne halten und zur Ruhe kommen Arbeit in den unterschiedlichen Aufgabenfeldern Vesper – Feierliches Abendlob Komplet – Nachtgebet am Ende des Tages.
Natürlich gibt es auch gemeinsame Essenszeiten im sog. Refektorium: Frühstück nach der Morgenliturgie, Mittagessen nach der Sext und Abendessen nach der Vesper. Einen besonderen Platz nimmt auch die sog. Rekreationszeit ein – jene Zeit, die der Erholung und Entspannung dient. Es ist eine Zeit zum Austausch und gemütlichen Beisammensein. Hier wird Gemeinschaft konkret erfahrbar.

Welche Aufgaben übernehmen Mönche heute?

Ein besonderes Kennzeichen benediktinischen Lebens ist, dass Gebet und Arbeit in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen sollen. Doch geht es bei dem bekannten Motto "ora , lege et labora" nicht um ein zeitliches Nacheinander, sondern um eine innere Verbindung der Elemente. Gebet, Lesung und Arbeit sollen sich ergänzen, durchdringen und gegenseitig befruchten. Jede Arbeit soll gelebtes Gebet sein. Unsere Klöster haben durch ihre konkrete Geschichte und aufgrund ihrer regionalen Lage unterschiedliche Aufgabenbereiche. Im Kloster sind also unterschiedliche Berufe möglich und gefragt. Ziel ist es, dass die je eigenen Fähigkeiten und Talente gelebt werden können. Möchte man Priester und Pfarrer werden, ist das Theologiestudium Voraussetzung, aber auch andere handwerkliche Berufe oder Tätigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung verlangen nach einer speziellen Ausbildung. Aufgaben im Kloster: Abt, Prior, Subprior, Cellerar, Gastpater, Novizenmeister, Bibliothekar, Archivar, Verantwortung für die Liturgie und die Kunstschätze, Verantwortlicher für Tourismus, Erhaltung der Bausubstanz, Kursleiter für geistliche Einkehr oder Exerzitien, Geistliche Begleitung.

Pfarrseelsorge: besonders die österreichischen Benediktiner haben seit ihrer Gründung in Mittelalter Pfarren übernommen und die dort ansässigen Menschen seelsorglich begleitet. Unterricht in Schule und Universität: manche Klöster haben eine eigene Klosterschule, an der die Mönche unterrichten - Religion, aber auch andere Fächer; einige entsenden auch Mitbrüder an Universitäten in der Umgebung.

Versprechen Mönche auch „Ehelosigkeit“, „Armut“ und „Gehorsam“?

Nein, denn diese klassische Trias der sogenannten „evangelischen Räte“ wurde erst von den Bettelorden so formuliert. Die Regel Benedikts beschreibt die Aufnahme ins Kloster und die Feier der Profess im 58. Kapitel. Dort heißt es: „Bei der Aufnahme verspreche er im Oratorium in Gegenwart aller Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam, vor Gott und seinen Heiligen.“ Unter der „Beständigkeit“ ist das Feststehen im Glauben, in der Gemeinschaft der Brüder und an einem festen Ort zu verstehen, d.h. ein Mönch tritt in eine bestimmte Gemeinschaft ein und bleibt sein Leben Mitglied dieser Kommunität.
Im „klösterlichen Lebenswandel“ sind Ehelosigkeit (Keuschheit, Jungfräulichkeit) um des Himmelreiches willen und Armut mit beinhaltet, doch dazu gehört auch der Wille zum gemeinsamen Gebet und der Liturgie, die Bereitschaft zum gemeinschaftlichen Leben oder die Wertschätzung von Schweigen und Meditieren der Hl. Schrift. Unter Gehorsam ist das Hören auf Gottes Willen zu verstehen, der sich in den Oberen, den Mitbrüdern und den „Zeichen der Zeit“ äußert.  

An wen wendet man sich, wenn mal als Gast in ein Kloster kommen möchte?

„Gäste sollen im Kloster nie fehlen“, schreibt Benedikt in seiner Regel. In jedem Kloster gibt es einen „Gastpater“, das ist jener Mitbruder, der sich der Gäste annimmt. Er ist für die Aufnahme der Gäste verantwortlich, d.h. vom Erstkontakt bis zum Verabschieden. Er begleitet auf Wunsch die Gäste in den Tagen ihres Klosteraufenthaltes, führt sie in die Stundenliturgie ein und zeigt ihnen die wichtigsten Räume des Klosters. Seine Adresse findet man auf der jeweiligen homepage eines Klosters.
Mittlerweile kann man jeden Gastpater auch per e-mail erreichen. Viele der Klöster bieten auch eigene Kurse an, wie z.B. „Kloster auf Zeit“, Meditationskurse, Einführungskurse in die Liturgie u.v.m. Diese Veranstaltungen findet man ebenfalls auf den Seiten der einzelnen Klöster.

Was ist die „Regel“, auf die sich die Benediktiner heute noch berufen?

Die Benediktusregel ist die geistliche Grundlage für das benediktinische Mönchsleben. Sie wurde im 6. Jhdt. vom Hl. Benedikt für seine Gemeinschaft auf dem Monte Cassino geschrieben und basiert auf älteren Vorlagen des östlichen und westlichen Mönchtums und vor allem der Heiligen Schrift. Zentrale Themen im Prolog und den 73 Kapiteln sind: das Gebet, das menschliche Miteinander, die Arbeit, das Heilwerden in der Gemeinschaft unter Regel und Abt. Der Mensch braucht Regeln und Normen für das Zusammenleben. Sie geben Richtlinien für unser ganzes Leben.
Ein benediktinisch geprägter Mensch ist ein ganzes Leben auf der Suche nach Gott. Sinn und Ziel des Mönchslebens ist das „frei sein für Gott“. Diese Regel ist heute aktueller denn je und lässt sich in wenigen Worten zusammenfassen: Ora et labora et lege – bete und arbeite und lies.